Wettkampfbericht Challenge Venedig

Hier nun ein ausführlicher Wettkampfbericht zur Challenge Venedig, ein erstes kurzes Fazit hatte ich ja bereits auf meiner Facebook-Seite veröffentlicht! 
Mit einer durchaus guten Form und frohen Mutes bin ich bereits am Dienstag die Reise nach Venedig angetreten, die Vorbereitungen liefen alle ohne Probleme ab und Sonntagmorgen fühlte ich mich auch fit und bereit für ein gutes Rennen! Doch was gut anfing, endete dann mit einer kleinen Enttäuschung, hier nun die Fakten:

Gesamtplatzierung 17. Platz
Profiwertung 12. Platz

Endzeit: 9std30min
Schwimmen: 1std01min
Radfahren: 4std31min 
Laufen: 3std54min

Und nun ein paar Worte wie es dazu kam:

Schwimmen: 
Rechtzeitig stieg ich zum Einschwimmen ins Wasser und konnte dies auch ausgiebig durchführen, um 6.26 hieß es dann 1min bis zum Start und keine 10sek später fiel dann vor Universität von Venedig der Startschuss zum Schwimmpart hinüber zum Vorort Mestre auf dem Festland, welches der Ausgangspunkt für den restlichen Wettkampf sein sollte. Angesichts dieser Umstände befand ich mich beim Startsignal hinter den Agegroupern, so dass ich erstmal 500m hart anschwimmen musste,was so nicht geplant war, nach ca. 800m befand ich mich dann in einer größeren Gruppe, nach vorne war schon nichts mehr zu sehen und so blieb ich dann in dieser Gruppe und konnte relativ entspannt mitschwimmen und an Position 7 aus dem Wasser steigen. Nach vorne 7min auf die 1.Gruppe und 2min auf die 2.Gruppe  Abstand. Mit mir stiegen jedoch noch 4 weitere Athleten nahezu zeitgleich aus dem Wasser.

Rad: 
Sofort bildete sich um mich eine Gruppe mit dem Vorjahressieger und drei weiteren Athleten. Wir arbeitete im fairen Abstand zusammen. Eigentlich fuhr der Holländer Wijnalda vor, dann ich und dann der Rest. Das passte wunderbar zu meiner taktischen Marschrichtung. So sah das auch bis km 80 aus,der Vorjahressieger machte das Tempo, ich dahinter, alles lief fair in der Gruppe ab, aber es war mir trotz meiner taktischen Planung doch zu ruhig, also fuhr ich nach vorne und hob das Tempo etwas an und wollte sehen wie die anderen reagieren. Wirklich weg kommen konnte ich, da der Kurs immer wieder über Engstellen führte und auch windanfällig war, so dass man gegen 3-4 Verfolgern quasi chancenlos ist, will man sich nicht übernehmen. Immerhin sorgte die Tempoerhöhung dafür,dass wir nur noch zu viert waren, bei km 115 überließ ich wieder dem Holländer das Tempo, ehe ich bei km 125 wieder vor fuhr, da mir auch hier wieder das Tempo als verschleppt erschien. Bei ca. km 140 kam ein starker Fahrer von hinten hinzu, aber auch das sorgte nur kurz für Unruhe und wechselnde Positionen. Als sich die Unruhe in der Gruppe wieder gelegt hatte, war ich wieder an der Reihe die letzten 25km wieder von vorne zu fahren. Ein paar Sekunden Luft konnte ich mir verschaffen, aber nichts entscheidendes, auch die Abstände nach vorne bleiben nahezu unverändert. Und auch hier war es dann wieder voll in der Wechselzone. Fünf Leute wechselten nahezu zeitgleich, hier lief der spätere Sieger Lukas Krämer auch gleich an mir vorbei!

Laufen: 
Auch die anderen Athleten ließ ich zunächst ziehen, fiel mir das Anlaufen auch etwas schwer und bei Km 3 war kurz Pinkelpause angesagt. Danach kam ich dann langsam in einen Rhythmus mit Hinblick auf einen Sub 3std Marathon und lief KM-Zeiten zwischen 4min05sek und 4min15sek. War die Laufstrecke im Park relativ verwinkelt und glich auf dem ersten Blick einem Irrgarten, wo es einige Richtungswechsel und Wendepunkte gab, sowie eine tiefe Schotterpassage pro Runde (4,5 Laufrunden). Bis Km 20 ging es auch recht gut, das Gefühl war zwar nicht überragend und aufgrund von Temperaturen um 30 Grad und praller Sonne alles andere als leicht, aber so langsam würfelte sich das Feld durcheinander, und auch alle anderen fiel es alles andere als leicht. So hatte ich zwar zwischen KM 20-25 ein Tief,aber KM 25-30 liefen wieder einigermaßen und ich lag schon auf Platz 6! Ab Km 30 wurde es dann sehr schwer, das Tempo ging von 4min30-40sek/km auf 5min50sek/km herunter und ich fiel auf Platz 8 zurück, jedoch noch nicht hoffnungslos, da auch diese beiden nicht mehr wirklich am laufen war. Jedoch war dann bei ca KM 33/34 meine Oberschenkelmuskulatur so ermüdet, dass ich keinen Laufschritt mehr machen konnte und nach ein paar Anlaufversuchen erkennen musste, dass ich entweder jetzt hier das Rennen beenden muss oder noch irgendwie ins Ziel wandere. Ich entschied mich für die zweite Möglichkeit, was zwar sehr deprimierend und langwierig war, aber aufgrund der wenige KM bis ins Ziel wollte ich das Rennen dann doch nicht aufgeben, hatte ich doch noch Hoffnung in 2-3km wieder laufen zu können,aber alle weiteren Versuche scheiterten, erst die letzten 2km ging es langsam wieder in knapper 6min Pace ins Ziel! 

Was genau die Ursache für den Einbruch war, werde ich die Tag noch mit meinem Trainer analysieren. Natürlich bin ich über das Ergebnis enttäuscht, jedoch macht mir das Radfahren Mut für weitere Wettkämpfe, auch das Schwimmen war ganz in Ordnung, auch auf den Lauf bis KM 20 kann man aufbauen, aber dennoch bleibt einfach das nackte Ergebnis stehen und das ist weit entfernt von meinen Erwartungen im Vorfeld bzw. was aufgrund des Rennverlaufs möglich gewesen wäre. Nun heißt es schnell zu regenerieren, um schnellstmöglich die Vorbereitung für die nächsten Rennen starten zu können. Welche das sein werden, darüber beratschlage ich die Tage mit meinem Trainer und werde dann auch schon einen groben Plan für den Rest des Jahres machen!
Vor dem Start in der Altstadt von Venedig Quelle: Privat

Bike Quelle: Jose Luis Hourcade

Run Quelle: Jose Luis Hourcade

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