Rennbericht Ironman 70.3 Wiesbaden

Nachdem die Erholung vom Ironman FFM doch recht schnell voran ging und die Trainingseinheiten auch schon wieder recht vielversprechend verliefen und der Testwettkampf am letzten Sonntag auch recht gut war, ging ich mit großen Erwartungen in Wiesbaden an den Start. Die Vorwettkampfwoche verlief gut, am Wettkampfmorgen fühlte ich mich eigentlich auch gut, aber schon im Wasser ging an diesem Tag nicht viel.
Nach dem neu eingeführten "Rollingstart-Prozedere" (alle paar Sekunden werden ein paar Leute losgelassen und die Zeitnahme beginnt an der Wasserkante-meine Meinung: Kann man mal machen, fairer ist aber nach wie vor der Massenstart, gehört zum Triathlon dazu!) kam ich gleich mit den Ersten los. Aber irgendwie war ich mittendrin in der Gruppe und frei schwimmen konnte ich mich auch nicht wie gewohnt. Außerdem waren die Arme irgendwie verkrampft. Nach ca. der Hälfte der Schwimmstrecke kam allmählich ein Rhythmus rein, jedoch merkte ich, dass es nicht wirklich schnell war. Das bestätigte mir der Blick auf die Uhr beim Landgang nach ca. 1500m. Immerhin verlor ich nicht noch weiter Boden und blieb in der Gruppe. Nach unzufriedenstellenden 27min39sek kam ich aus dem Wasser. Mein Teamkollege Martin war ca. 1 Minute vor mir, normalerweise schwimmen wir die gleiche Zeit oder innerhalb weniger Sekunden. Immerhin fühlten sich die Beine recht ordentlich an und so konnte ich auch auf den ersten 30 relativ flachen Kilometern gut Druck machen. Nach ca. 10km holte ich Martin ein, bei 20km fuhr er wieder an mir vorbei, dann zunächst auf Sichtweite, ehe ich im Anstieg vor der ersten längeren Abfahrt zu ihm und zwei weiteren Athleten den Anschluss verlor. Von da an war ich auf mich allein gestellt und musste mit der Uhr, den Wattwerten und mir selbst kämpfen. Die Werte waren zwar recht ordentlich, aber ein gutes Gefühl stellte sich nicht ein. Ich überholte zwar immer mal wieder vor mir gestartete Profiathleten bzw. schnellere Schwimmer und konnte die auch sofort auf Abstand halten, aber ein guter Tag schien es nicht zu sein. Als ich nach 90 mit zahlreichen Anstiegen versehenen KM in die zweite Wechselzone kam, war Martin bereits am Rauslaufen. Ich stieg vom Rad ab und überraschenderweise waren die Beine noch recht gut. Problemloser Wechsel, kurze Pinkelpause und los ging's. Und plötzlich schien es so langsam anzulaufen. Seit St. Pölten und FFM in diesem Jahr habe ich denke ich gelernt, dass man im Rennen auch  mal Geduld haben muss, und so konnte ich relativ schnell die gute Minute zu Martin zu laufen und mit KM-Zeiten von 3min40sek Boden  auf viele Teilnehmer gut machen. Nach der Hälfte der Strecke merkte ich schon, dass es hart werden würde das Tempo durchzuhalten, also reduzierte ich etwas. Bei Km 14 musste ich einen Dixistopp einlegen, dann kam ich auch wieder in den Rhythmus rein, jedoch merkte ich, dass sich die alte Problematik (Seitenstechen bzw. eher ein Verkrampfen von tiefer liegender Muskulatur im Bauchbereich) meldete. Und so stand für mich bei KM 16 eine Geh-/Trabpause über 1km an, ehe ich mich wieder einigermaßen fangen konnte, da mir mein Trainer und meine Freundin zu riefen, dass ich in meiner Altersklasse noch auf Platz 2 liege. Martin war da schon wieder an mir vorbei gezogen und ich kämpfte mit mir wieder ins Rennen zu finden. Immerhin konnte ich es noch ins Ziel bringen, ehe wenig später im Ziel dann die Ernüchterung folgte, dass es nur zu Platz 4 gereicht hatte, da ein Athlet 15 Tausendstel vor mir lag. Naja, abhaken, die Tage noch einmal in Ruhe analysieren und weiter machen und das eigentliche Ziel nicht aus den Augen verlieren-war einfach nen Scheißtag! Glückwunsch an Martin und danke an alle Supportern an der Strecke!






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